Das englischsprachige Fanzine „Involved“ widmet sich den Nebendarstellern von postmodernen Filmen. Die erste Ausgabe dediziert sich dem Film „Mulholland Drive“ von David Lynch, der im Jahre 2001 erschienen ist. Das Fanzine lässt sich in verschiedene Textkategorien gliedern, um der Leserschaft ein anschauliches Leseerlebnis zu ermöglichen. Es besteht aus Interviews, kurzen Lebensläufen, Drehbuchausschnitten, sowie filmanalytischen Texten, die in die philosophischen Tiefen des jeweiligen Films und den Einsatz von Laiendarsteller erörtern.
Die prägnanten Bildwelten, meist in Form von eindringlichen Portraits der Nebendarsteller, dienen dazu, den Charakteren und deren Gesichtern besonders viel Raum zu geben. Sind die Nebencharaktere im jeweiligen Film nur Randfiguren, bekommen sie in „Involved“ dadurch eine zentrale Rolle. Dafür wurde auf verschiedenstes Fremdmaterial von Paparazzi, Studiofotografen oder aber auch auf platte iPhone Selfies zugegriffen. Diese Ästhetik verleiht dem Magazin einen einzigartigen, unperfekten Look – Sind es doch gerade die Nebendarsteller, die in Filmen gerne aus dem Schema fallen und sich oftmals der glamourösen Scheinwelt der Filmstars auch im privaten Leben widersetzen.
Typographisch wurde ein strenges Raster verfolgt, um den stilistisch vielseitigen Bildwelten einen einheitlichen Rahmen entgegenzubringen, damit der Leser sich nicht verliert, oder visuell überfordert wird. Dementsprechend dominiert im Fließtext, sowie in den Headlines, die Neue Haas Grotesk. Diese serifenlose Linear-Antiqua mit groteskem Charakter ist zeitlos, sowie neutral. Dies gewährleistet einen angenehmen Lesefluss und bringt eine professionelle Stringenz in das Fanzine. Weitere Schriften, die im Magazin verwendet wurden sind die Kasja und die Laro. Die Kasja ist eine experimentelle und verspielte Schrift. Die Lesbarkeit ist bewusst eingeschränkt, da sie lediglich für kurze Überschriften genutzt wird und damit zusätzlich typographische Bilder geschaffen werden. In ihrem Charakter ist sie frech, verschnörkelt, sowie geheimnisvoll und gleicht damit dem verschachtelten und nicht immer eindeutigen postmodernen Erzählstil von David Lynch.